Geschichte

Hier berichten wir über die Entstehung vom Schwanenteich, über die Kunsthalle, die Kirchen und weitere geschichtsträchtige Orte in Reutershagen.

Reutershagen ist mit 17 648 Personen der drittgrößte Stadtbereich Rostocks. Das
Durchschnittsalter liegt bei 48,3 Jahren (Frauen = 50,2 Jahre, Männer = 46,3 Jahre)
und damit 3,1 Jahre über dem Durchschnitt der Gesamtstadt. Im Vergleich zur
Gesamtstadt sind überdurchschnittlich viele Einwohner von Reutershagen im Alter von
75 Jahren und älter. In dieser Altersgruppe leben bedeutend mehr Frauen als Männer
in Reutershagen. Der Anteil der Einwohner, die mehr als 20 Jahre an der jetzigen
Adresse wohnen, ist in Reutershagen überdurchschnittlich hoch.
Reutershagen gehört vor allem durch seine relative Nähe zum Stadtzentrum zu den
beliebtesten Stadtbereichen Rostocks.

Reutershagen entstand nach und nach. In der ersten Bauphase wurde der Ortsteil ab 1934 um eine Arbeitersiedlung für das neue Werk Marienehe der Ernst Heinkel Flugzeugwerke erweitert. Heute ist dieser Bereich besser bekannt als Alt- Reutershagen. Ab 1937 entstanden entstanden das Komponistenviertel und der Wiener Platz (ab 1939).

Wiener Platz, ehemalige Sonderschule

Charakteristisch für diese beiden Viertel sind die Backsteinfassaden der Häuser.

1. Schwanenteich und Kunsthalle

Die Grünanlagen um den 1938 aufgestauten Schwanenteich wurde erst 1941 endgültig fertiggestellt. Am 15.Mai 1969 eröffnete die Kunsthalle und ist seit jeher ein beliebter Anlaufpunkt für die Einwohner und Besucher.

Die Kunsthalle Rostock galt als Prestigeobjekt der DDR-Kulturpolitik. Konzipiert im Jahre 1964 und eröffnet fünf Jahre später, wurde sie

„aus außenpolitischen und kulturpolitischen Gründen projektiert .., [die Kunsthalle – Anm. d. Verf.] ist von hervorragender Bedeutung, um ein sozialistisches Gegengewicht zur bereits fertiggestellten Kieler-Kunsthalle, die den revanchistischen Ideen der westdeutschen Imperialisten durch Ausstellungen unterstützt, zu schaffen.

Die Sammlung der Kunsthalle bestand bis zum Jahr 1990 vorwiegend aus Graphiken, Plastiken und Malereien. Der Großteil des Bestands wurde zwischen den Jahren 1964 und 1990 erworben oder der Sammlung durch Schenkungen angegliedert.

Zu verdanken ist die Sammlung den Bemühungen und Kontakten des Gründungsdirektors Dr. Horst Zimmermann. Schwerpunkte dieser Sammlung bilden regionale Kunst, Werke der Ostdeutschen Moderne und aus den Ostseeanrainerstaaten. Das Konvolut der Sammlung zählte bis zum Jahre 1990 gut 500 Gemälde, 200 Plastiken und 7.000 Grafiken.

Der zugefrorene Schwanenteich in Rostock. Steigende Temperaturen lassen die Eisflächen auf den Seen in Mecklenburg-Vorpommern langsam schmelzen. Vor dem Betreten von den noch zugefrorenen Gewässern warnt die Feuerwehr, besonders wenn es wieder wärmer wird.

In der Sammlung befinden sich bis heute auch druckgrafische Werke von Otto Dix, Max Liebermann, Ernst Barlach, Käthe Kollwitz und Emil Orlik sowie Werke finnischer Künstler. Im Bereich Plastik sind beispielhaft Werke von Joachim Jastram, Fritz Cremer, Felix Droese, Hermann Glöckner und Werner Stötzer zu nennen. Selbstportraits, Landschaftsmalerei und die Abbildung des täglichen Arbeiterlebens dominieren die Werke im Malereibestand. Darunter befinden sich Gemälde von Oskar und Otto Manigk, Kate Diehn-Bitt, Rudolf Austen, Susanne Kandt-Horn und Carl Lohse ( Quelle: Kunsthalle Rostock).

Die Kunsthalle Rostock wird mindestens für die nächsten zwei Jahre geschlossen sein. Die Kunsthalle wird energetisch saniert.

Fakten und Zahlen:

Bauzeit:2020 bis 2022
Gesamtinvestitionen:7 Mio. EUR
Förderung:4,2 Mio. EUR EFRE
Kosten der Sanierung durch das KOE

Ein Besuch lohnt sich dennoch. Das Schaudepot ist geöffnet und bietet weiterhin ein Ausstellungsprogramm an.

Quelle:

https://rathaus.rostock.de/Statistik/Stadtbereichskatalog/Stadtbereich%20H%202019.pdf

https://rathaus.rostock.de/Statistik/Stadtbereichskatalog/atlas.html

https://www.kunsthallerostock.de/de/kunsthalle-rostock/ueber-uns

https://www.koe-rostock.de/projekte/kunsthalle.php

2. Kirchen in Reutershagen

Reutershagen hat zwei Kirche: die St. Andreas Kirche und die St. Josefs Kirche

Die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Luther-St.-Andreas Rostock

Die St.-Andreas-Kirche  ist eine Kirche der Kirchgemeinde Luther-St.-Andreas in der Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch- Lutherischen Kirche. Sie wurde als moderner Zweckbau 1975 an der Stelle eines notdürftigen Vorgängerbaus der Nachkriegszeit errichtet. Zur Gemeinde gehört nach der Fusion zweier Gemeinden ebenfalls das Martin-Luther-Haus.

1946 werden die Gottesdienste und andere Veranstaltungen am Wiener Platz abgehalten. Gleichzeitig wird der Vl. Pfarrbezirk der Heiligen-Geist-Gemeinde ausgegliedert und zur selbständigen Kirchgemeinde Rostock Nordwest erhoben.

„Für die Luther-Gemeinde wird am 27. Mai in der Robert-Schumann-Str. 25 ein Gemeindehaus eingeweiht –  das Martin-Luther-Haus. Das Martin-Luther-Haus wurde auf einem größeren Austausch-Grundstück der St.-Marien-Gemeinde errichtet. Die Luther-Gemeinde hat das Grundstück für 99 Jahre gepachtet. Auf demselben Grundstück wurde der Bau einer massiven Luther-Kirche geplant. Der Bau wurde aber nicht verwirklicht.“

St.-Andreas-Kirche geweiht

Auf ihrem Grundstück in der Robert-Schumann-Straße 25 in Reutershagen errichtete die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Luther-St.-Andreas-Gemeinde ihre neue St.-Andreas-Kirche. Am 3. Juni 2018 wurde sie in Anwesenheit von Landesbischof Andreas von Maltzahn feierlich geweiht. Neben der mit einem Glockenturm versehenen Kirche, die über sechzig Plätze verfügt, gibt es einen 200 Plätze umfassenden Gemeinderaum. Er ist über ein großflächig verglastes Foyer mit der Kirche verbunden. Außerdem gibt es eine große Küche und einen 3500 großen Garten, der von den rund 1750 Mitgliedern der Gemeinde genutzt werden kann. 1,4 Millionen Euro wurden für den neuen Bau eingesetzt. Davon stammen 845 000 Euro aus den Mitteln des Kirchenkreises Mecklenburg. 500 000 Euro kommen aus der Gemeinde. 60 000 Euro kamen als Entschädigung für die Übergabe der Gebäude und des Geländes St. Andreas im Krischanweg an die Rostocker Stadtmission. Die dort bislang angesiedelte Kirche wurde abgetragen. An ihrer Stelle entsteht eine neue Kindereinrichtung. Nebenher sanierte und erweiterte die Gemeinde ihr in den 1950er Jahren errichtetes Martin-Luther-Haus. In dem Gebäude gibt es neben dem Pfarrbüro und Mitarbeiterräumen auch neue Sanitäranlagen. Dazu kommen hinter dem Haus acht Besucherparkplätze. S.

http://www.luther-st-andreas-gemeinde.de/

Die St. Josef Kirche

https://www.herz-jesu-rostock.de/PaR_Rostock/Rostock/Reutershagen/index.php

Die Handelsschule und der Tiroler Hof

Die Splitterschutzzelle in Reutershagen

Heute, am 2. Februar 2021 wurde ein Relikt vergangener Zeit einfach abgerissen. Die Splitterschutzzelle am Reutershäger Weg. Jahrzehnte für die Kinder kein Ort der Furcht oder des Krieges . Es wurde gespielt: Verstecken, Stille Post oder einfach nur als „Geheimtreffen“ ohne die Erwachsenen. Natürlich war dieser kleine Bunker nicht mehr intakt, wurde in den letzten Jahren öfter als Mülleimer genutzt und als “ Schandfleck“ tituliert und dennoch; heute tat sich bei Einigen eine Betroffenheit auf. Ein Stück Kindheit wurde für die Reutershäger Jungs und Mädchen entfernt…

Splitterschutzzelle – Wikipedia

Der Krischanweg

Der Krischanweg ist im Jahre 1938 benannt worden. In der nur wenige Meter langen Straße wurden zunächst nur zwei Häuser gebaut. Sie sollten für mehrere Jahre auch die einzigen bleiben. Die beiden Häuser mit den Nummern 1 und 2 stehen noch heute dort. Während das erste Haus später stärker verändert wurde, zeigt das Haus Nummer 2 noch annähernd seine ursprüngliche Form. Die Backsteinfassade blieb so erhalten, als eine junge Familie das Haus erwarb. Neu eingedeckt und ein wenig vorgezogen, sieht das Dach etwas anders aus. Und der alte Haustürvorbau ist entfernt worden. Bauherr des Hauses Krischanweg 1 war der Maurer Ernst Burmeister. Er hatte zuvor in der Lagerstraße gewohnt und war auch noch im letzten Rostocker Adressbuch von 1949/50 unter seiner neuen Adresse verzeichnet. Das zweite Haus ließ sich Valentin Adamzewsky errichten. Er war wie sein neuer Nachbar ebenfalls Maurer und kam aus der Badstüberstraße 30. Beide hatten sich also entschlossen, aus der Rostocker Altstadt in das wachsende Reutershagen zu ziehen. Allerdings wird Adamzewsky bereits ein Jahr später nicht mehr als Hauseigner der Nummer 2 genannt. Im Adressbuch von 1940 ist er wieder in der Innenstadt zu finden. Seine neue Adresse ist die Lange Straße 55.

Eine amerikanische Luftaufnahme von 1944, deutsche Luftaufnahmen aus dem gleichen Jahr sowie eine sowjetische von 1953 zeigen, dass der Krischanweg nur bis zu diesen beiden Häusern führte. Das gesamte Gelände der später bis zur heutigen Situation ausgebauten Straße war ein Feld, das im Besitz der Heinkel-Flugzeugwerke war. Dort wurden Nahrungsmittel für die Werksküche angebaut. Am östlichen Rand des Ackers befand sich der Küchenkomplex für das Fremdarbeiterlager, das am heutigen Rahnstädter Weg lag. Mit Kriegsende nutzten die Anwohner der Umgebung das Feld zum Anbau von Kohl und Kartoffeln.

Es wurden im Laufe der Zeit weitere Wohnhäuser gebaut. Unter der Hausnummer 4 ließ sich die Sanitärfirma Schneider nieder, die heute im Rahnstädter Weg angesiedelt ist. Das letzte Haus in der Reihe mit der Nummer 6a wurde inzwischen abgerissen. Auf der bis zur angrenzenden Kleingartenanlage enstehen neue Wohnhäuser.

Am 8. Mai 1977 wurde schließlich die neue evangelische St.-Andreas-Kirche eingeweiht. An deren Stelle steht heute die  Kindertagesstätte St. Andreas.

Am 17. September 1956 startete die von sieben Rostocker Handwerkern gegründete  PGH Frieden, in der dann unter anderem Sofas, Sessel und Hocker hergestellt wurden.  Am 1.Februar 1958 kam die PGH Eickboom dazu. Nach mehreren geschäftlichen Veränderungen wurde daraus der VEB Bootsbau Eickboom. Als Eickboom GmbH hat sich dieses Unternehmen erfolgreich in der Marktwirtschaft etabliert. Raumaustattung und Kunststofferzeugnisse stehen dabei im Mittelpunkt.

In den 1950er Jahren wuchs eine ganze Barackensiedlung heran. Die Baracken überdauerten auch noch die Zeit nach 1989 und wurden vielfältig genutzt. In dem Komplex hatten sich Rostocker Betriebe vor allem mit Nebenstellen, Büros und Lagerräumen angesiedelt. Auch Behörden und Vereine sowie unter anderem die Fahrschule Peter Zuhl hatten sich dort niedergelassen. Auch die Firma Wastraplan, Ingenieurgesellschaft mbH, war in einer der Baracken untergebracht. Im Dezember 2000 bezog sie ihren neuen Sitz im Oll-Päsel-Weg 1 an der Ecke zum Krischanweg.

Prägend für den weiteren Krischanweg ist ein langgestreckter Klinkerbau. Es handelt sich dabei um die einstige Fliegertechnische Vorschule der Ernst-Heinkel-Flugzeugwerke. Der  Gesamtkomplex dieser Einrichtung mit Nebenbauten und einer großen Halle lässt sich in seiner damaligen Ausdehnung auf Luftaufnahmen aus dem Jahre 1944 ansehen. Das Objekt gehört allerdings nicht zum Krischanweg sondern trägt die Anschrift An der Jägerbeck 1. Den Namen erhielt die Straße jedoch erst im Jahre 1983. Sie gehörte ursprünglich zum Betriebsgelände der Heinkelwerke und blieb unbenannt.

Nach dem Krieg wurde der Bau unter anderem vom neu errichteten Fischkombinat und dem dazugehörigen Betrieb Fischfang Rostock sowie vom Institut für Hochseefischerei und Fischverarbeitung genutzt. Das Wappen ist noch am Giebel zu sehen. Heute sind in dem Haus verschiedene Mieter ansässig. Auch die Autowerkstatt Mausolff hat sich dort niedergelassen. In der großen Halle der Heinkelwerke befand sich zeitweise eine Zündholzfabrik. Heute hat sich dort die Kulturbühne Moja etabliert. Und auch die Rock Pop Schule ist im Objekt zur finden. In einem anderen Nebenbau ist die Backstube der Warnemünder Konditorei Wegner zu finden. Hans-Heinrich Schimler

Nach der Wende verrottete allmählich dieses Grundstück, wie das unschwer an dem Zustand der Baracken zu sehen war. 2010 brachte ein Feuer sein Übriges um den Abriss zu beschleunigen. Meterhohe Flammen zerstörten die Baracke und so blieb bis auf die Grundmauern und dem Schornstein nichts mehr aus der Vergangenheit übrig. Zahlreiche Zuschauer durften natürlich auch nicht fehlen…

1999 begann die WG Marienehe mit dem Wohnungsbau. Darüber hinaus entstanden Reihenhäuser, ein Selbstbedienungsmarkt ließ sich nieder und ein weiterer Wohnpark entstand unter dem Namen Sophienhof. Am 5. Oktober 2005 wurde der Grundstein für den Wohnpark Krischanweg der Wohnungsgenossenschaft Schiffahrt/Hafen gelegt. Auf dem Gelände hatte 1960 die Berufsschule des VEB Deutfracht/Seereederei ihren Platz gefunden. Auch diese Baracken wurden für den neuen Wohnpark abgerissen. Lediglich das Gebäude der damaligen Werkstatt blieb erhalten und wurde zu einer modernen Einrichtung einer Kurzzeitpflege des Pflegeunternehmens Radloff ausgebaut.

Daran anschließend entstanden mehrere große Wohnhäuser, an die sich schließlich eine ganze Siedlung anschloß. So entwickelte sich der Krischanweg mit seinen neuen Nebenstraßen zu einer beliebten Wohngegend. Die neuen Straße tragen alle Namen, die einen Bezug zu Fritz Reuter und seinen Werken haben.

Als am dreizehnten September 2011 der Spatenstich vollzogen wurde, war der Bau der ersten Häuser allerdings schon im Gange. Das kann durchaus als positives Zeichen gewertet werden. Es geht voran. In einem ersten von zwei Bauabschnitten von 22 000 Quadratmetern Größe entstehen 23 Eigentumswohnungen mit drei bis vier Zimmern in einer Größe von 71 bis 104 Quadratmetern. Zu jeder Wohnung gehört eine Stellplatz für Autos. Dazu kommen weitere 49 Baugrundstücke für Eigenheime. Im September waren bereits 18 der insgesamt 47 geplanten Wohnungen verkauft. Auch 40 Eigenheimgrundstücke waren zu diesem Zeitpunkt bereits an den Mann gebracht. Das ganze ist ein Immobilienprojekt der Ostseesparkasse. Investor ist Ulrich Dombrowski. Er investiert 20 Millionen Euro in den Bau. Dombrowski zeichnete auch schon für die gelungene Bebauung am Kühlungsborner Yachthafen verantwortlich und bringt folglich genug Erfahrungen ein. Das Projekt im Krischanweg ist zur Zeit das größte Bauprojekt in Rostock Zu den zukünftigen Wohnungsbesitzern, zu denen Rentner ebenso wie jüngere Familien mit Kindern zählen, gehören beispielsweise auch ältere Menschen, die unter anderem aus dem nahe gelegenen Eickbomweg kommen. Sie haben sich für eine komfortable Eigentumswohnung entschieden, weil sie das eigene Haus und das dazugehörige Grundstück nicht mehr bewirtschaften können.

Bauherrenpreis für Wohnpark im Krischanweg

Der Deutsche Bauherrenpreis, ausgelobt vom Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, dem Bund Deutscher Architekten und dem Deutschen Städtetag ist einer der renomiertesten Preise im Bauwesen. So wundert es dann auch nicht, wenn die Preisträger mit Freude auf die Auszeichnung blicken. Die Wohnungsgenossenschaft Schiffahrt-Hafen und das Rostocker Architekturbüro Bastmann-Zavracky konnten gemeinsam unter 223 Bewerbern einen zweiten Platz im ausgelobten Wettbewerb belegen. Geehrt wurden sie für den neuen Wohnpark der Genossenschaft im Krischanweg. Ein Haus für betreutes Wohnen und vier Stadthäuser waren seit seit der Grundsteinlegung am 5. Oktober 2005 auf dem Gelände der einstigen Berufsschule „August Lütgens“ der Deutfracht/Seereederei entstanden. Am 1. November 2007 konnten die letzten der siebzig Wohnungen bezogen werden. Die Synthese zwischen betreutem Wohnen und hochwertigem Wohnungsbau einschließlich guter wirtschaftlicher Energiebilanz wurden als besonders preiswürdig angesehen. Sieben Millionen Euro flossen in den Wohnpark, der sich gut in die bereits vorhandene Bebauung einfügt. (Schimler)

So ist der Krischanweg, der 1938 seinen Namen nach einer Figur Fritz Reuters erhielt, zunächst lediglich zwei im gleichen Jahr errichtete Einfamilienhäuser aufwies und dann jahrzehntelang neben einigen festen Bauten wie denen der PGH „Frieden“ und „Eikboom“ von unansehnlichen Baracken dominiert wurde, von denen jetzt nur noch Reste übrig geblieben sind, ein weiteres Stück in seiner neuen Qualität als Wohnstraße gewachsen. Schon im Almanach „Rostock zwischen zwei Sommern“ aus dem Jahr 2007 konnte dank der Wohnbauten der WG „Marienehe“ auf diese Entwicklung verwiesen werden. Die letzte Vergabe des Bauherrenpreises in unser Bundesland liegt übrigens acht Jahre zurück.

Evangelische Kindertagesstätte im Krischanweg eröffnet

Am 5. August 2019 konnte die Evangelische Kindertagesstätte im Krischanweg ihre ersten kleinen Nutzer begrüßen. Gemeinsam mit den Eltern nahmen sie das neue schöne Haus in Besitz. Die Einrichtung befindet sich in Trägerschaft der Rostocker Stadtmission. Die Nachfrage für die evangelische integrative Kindertagesstätte St. Andreas war groß. Eingezogen sind auch die Kleinen aus der Kindertagesstätte in der Lagerstraße. Das dortige denkmalgeschützte Gebäude wird derzeit saniert. Hier im Krischanweg ist ein Haus mit geräumigen, lichtdurchfluteten Räumen entstanden. Im Winkel gebaut, wurde ein windgeschützter Hof geschaffen, auf dem die Kinder abseits der Straße optimale Bedingungen für den Aufenthalt im Freien vorfinden. Die neue Einrichtung fügt sich gut in die vorhandene Bebauung des Krischanwegs ein.

Um Platz für die Kindertagesstätte zu schaffen wurde das am 8. Mai 1977 eingeweihte Gemeindezentrum mit der St.-Andreas-Kirche abgetragen. Auf ihrem Grundstück in der Robert-Schumann-Straße 25 in Reutershagen errichtete die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Luther-St.-Andreas-Gemeinde ihre neue St.-Andreas-Kirche.

Makrelenfilet

Eigentlich wollte ein Bauherr in der neuen Wohnsiedlung am Krischanweg lediglich die Zufahrt zu seiner tiefer gelegenen Garage ausheben. Ohne Arg machte er sich ans Werk. Doch statt auf ausschließlich Erdreich stieß er auf ganz etwas anderes. Er fand Fischdosen, und zwar jede Menge. Schließlich stand er vor einem ganzen Berg diverser Dosen mit Makrelenfilets, Silbermix und anderen einst leckeren Inhalten. Da war er doch einigermaßen platt. War doch das Siedlungsgebiet zuvor auf Altlasten untersucht worden. Auch Bohrungen hatte es gegeben. Doch auf diesen „Schatz“ war niemand gestoßen. Der Ursprung ist eindeutig. Die Konserven stammen aus dem VEB Fischkombinat Rostock. Sie sollen seit gut zwanzig Jahren dort liegen. Anwohner aus der Siedlung am Eikbomweg erzählten allerdings, dass sie schon weit vorher Dosen auf dem Grundstück ihres auf dem Gelände am Graben gelegenen Gartens gefunden hatten. Wer sie an dieser Stelle entsorgt hat, ist wohl im Nebel der Geschichte entschwunden. Die Makrelenfilets zum Beispiel kosteten damals 1,40 Mark.

Nun geöffnete Dosen offenbarten einen eher wenig appetitlichen Duft. Zum Verzehr scheinen sie als nicht mehr zu gebrauchen. Wohl aber um ins Museum zu kommen Diesbezügliches Interesse offenbarte jedenfalls der Chef der Schwaaner Fischwaren GmbH, der einige der Dosen in sein Archiv legen möchte. Der Bauherr sah die ganze Sache mit sichtlichem Humor. Wie er erzählte, waren zuvor schon ein paar Häuser weiter in der Siedlung noch größere mengen Fischdosen gefunden worden, was allerdings nicht an die Öffentlichkeit kam. Im geschilderten Fall jedoch interessierten sich Presse, Rundfunk und Fernsehen dafür. Fisch auf jeden Tisch, hieß einst ein Werbespruch. Na dann. Hans-Heinrich Schimler